Helmut Woll, lebt in Bremen
Studium der Ökonomie in Bremen, Habilitation an der Uni Oldenburg bis 2005 Professor an der TU Chemnitz für Wirtschaaftspädagogik seit 1987 bis heute Privatdozent an der Univesität Oldenburg
Der Ökonom und Philosoph Leopold Kohr hat sich in seinem wissenschaftlichen Leben vor allem mit der Frage beschäftigt, ob es eine optimale Größe für soziale Gemeinschaften gibt. Er hat seine Lebensfrage mit einem schlichten Ja beantwortet. So ist beispielsweise Wales ein politisches Gebilde, das regional bewirtschaftet werden kann, überschaubar und damit demokratisch regierbar ist. Man kann sich hier ein Europa der Regionen vorstellen.
Der Kulturkritiker Ivan Illich war der wissenschaftlichen Meinung, dass die warenproduzierende westliche Zivilisation die sozialen Verhältnisse über einen monetären Kamm schert und damit jegliches Maß verloren hat. Die Folgen sind Wachstumsfetischismus, die imperiale Übertragung des westlichen Wirtschaftsmodells auf die Dritte Welt und die Entstehung einer Bürokratie, die das politische und soziale Leben verwaltet. Gesundheit und Bildung werden zu Waren, die mit Hilfe von Experten dirigiert werden. Es entsteht eine uniforme, subjektlose Gesellschaft.
Ernst Friedrich Schumacher hat die Erkenntnisse seiner beiden Vordenker in internationale Stiftungen implantiert, die ökologische Projekte fördern, die weltweit ‚Angepasste Technologien‘ in überschaubaren Räumen in die Tat umsetzen. Dadurch wird es erst möglich, dass die Mitglieder der Gesellschaft sowohl über technologische und soziale als auch politische Fragen eigenständig bestimmen können: ‚Small is beautiful‘.
Unseren drei Denkern ist gemeinsam, dass sie die traditionelle wissenschaftliche Methode ablehnen, die ihre Erkenntnisse vor allem mit Hilfe quantitativer Methoden absichert. Sie bauen auf den gesunden Menschenverstand und eine philosophische Argumentationsweise. Es geht nicht um scheinbar wertneutrales nützlichkeitsorientiertes Denken, sondern um Weisheit und Klugheit.